Grundlagen der Koprophänomene
Ziel des Projektes ist es, ein neues Paradigma zu entwickeln, mit dem Tic-ähnliches Verhalten bei gesunden Personen und Koprolalie bei Patienten mit Gilles de la Tourette Syndrome (GTS) ausgelöst werden kann. Der Fokus liegt hierbei auf dem Vergleich zwischen experimentell induzierten Flüchen gesunden Kontrollprobanden und ebenfalls experimentell ausgelöster Koprolalie (als komplexer Tic) bei GTS Patienten. Wir erwarten, dass sowohl Flüche ansonsten Gesunder als auch Koprolalie bei GTS Patienten in sog. 'event files' als Kernbestandteile der 'Theory of Event Coding' (TEC) abgelegt sind und sich z.B. durch Stress oder einen bestimmten affektiven Kontext auslösen lassen. Wir planen, nach Entwicklung und Evaluation eines experimentellen Paradigmas zur Induktion von Flüchen bzw. Koprolalie im Weiteren die neuronalen Korrelate dieser Prozesse mittels neurophysiologischer (EEG) Methoden und Verfahren zur Messung aktivitätsabhängiger hämodynamischer Parameter (fNIRS, fMRT) zu untersuchen. In einem letzten Schritt sollen die neuronalen Korrelate induzierter Flüchen / Koprolalie mit denen willentlich formulierter Flüche miteinander verglichen werden unter der Grundannahme, dass sich induzierte Flüche bei Gesunden und Koprolalie bei GTS mehr ähneln als induzierte Flüche und willentlich formulierten Flüche.