Modulation des Event coding (TMS)
Supplementär motorische und prä-supplementär motorische Areale (SMA und prä-SMA) sind maßgeblich bei der Auswahl und Vorbereitung intern generierter Handlungen, dem Wechsel zwischen verschiedenen Handlungen und dem Überwinden habitueller Handlungen beteiligt. Die Kopplung sowie das Lösen von Assoziationen zwischen Stimuli und durch diese hervorgerufenen Reaktionen stellen zentrale Aspekte bei der Verarbeitung sogenannte 'event files' im Kontext der Theory of Event Coding (TEC) dar. Somit ist davon auszugehen, dass SMA und prä-SMA bei diesen Prozessen ebenfalls eine Rolle spielen. Beim Gilles de la Tourette Syndrom (GTS) konnten wiederholt Veränderungen der Aktivität in der SMA sowie in Verbindungen zwischen SMA, prä-SMA und anderen motorischen Regionen aufgezeigt werden. Auch sind Defizite beim Wechsel zwischen Handlungen bei diesen Patienten beschreiben worden und werden als sogenannte 'trait marker' dieses Syndroms diskutiert. In diesem Projekt prüfen wir die Hypothese, dass Tics und Dranggefühle beim GTS 'state marker' einer Überaktivität der SMA darstellen, die mit Veränderungen in der Integration von Wahrnehmung und Handlung einhergehen. Die zugrundeliegenden neurophysiologischen Prozesse sowie deren Modulierbarkeit durch repetitive transkranielle Magnetstimulation der SMA bzw. prä-SMA werden in diesem Projekt mittels EEG untersucht.