Entwicklungstrajektorien des GTS
Das Kernziel der Forschergruppe ist, im Kontext der Theory of Event Coding (TEC) Mechanismen zu beleuchten, die der Integration von Wahrnehmung und Handlung beim Gilles de la Tourette Syndrom (GTS) zugrunde liegen, um hierdurch Einblicke in die neuronalen Grundlagen von Tics und hiermit assoziierten Dranggefühlen zu gewinnen. Das GTS ist eine klassische Entwicklungsstörung mit Symptombeginn in der Kindheit und Remission in der Adoleszenz in der Mehrzahl der Fälle. Allerdings ist bislang ungeklärt, welche neuronalen Prozesse in fronto-striatalen Netzwerke den klinischen Verlauf determinieren. Hierzu werden wir in diesem Projekt Verhaltenskorrelate und neurophysiologische Marker von Prozessen untersuchen, die die Integration von Wahrnehmung und Handlung vermitteln. Der Fokus liegt hierbei auf entwicklungsassoziierten Veränderungen, indem unterschiedliche Altersgruppen von GTS Patienten und gesunden Kontrollprobanden miteinander verglichen werden. Die Ergebnisse des Projektes werden zum Verständnis der Mechanismen beitragen, die individuelle Unterschiede im klinischen Verlauf des GTS bedingen und stellen einen Startpunkt für nachfolgende longitudinale Untersuchungen dar.